Sind Pferde und Esel anders?

Sind Pferde und Esel anders?
 
Wo bleibt der Aufschrei der Tierschützer? Millionen von Pferden und Eseln werden durch ganz Europa gekarrt, um dann dort zu landen, wo das Schlachten am billigsten ist.
 
In vielen europäischen Ländern gibt es Pferde und Pferdefohlen zum Nulltarif, wenn denn überhaupt ein Händler bereit ist, sie mitzunehmen. Halter, die die Futterkosten nicht mehr aufbringen können, lassen die Tiere einfach laufen, oder – schlimmer noch – man bindet sie irgendwo an, wo sie dann elendig verrecken.
 
Pferdezüchter überschwemmen den Markt mit Fohlen! Gestüte mit mehreren tausend Stuten kann man nicht mehr als Zuchtbetriebe bezeichnen, sondern es sind skrupellose Vermehrer. Das Ganze wird gedeckt durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und diejenigen Wirtschaftszweige, die sich rings um das Pferd entwickelt haben. Die FN verdient Millionen mit dem Ausstellen von Rassezeugnissen (Equidenpässen) – sie macht die Musik in Berlin. Der schmutzige Teil des Geschäfts wird dann den Händlern und Schlachtern überlassen.
 
Die kriminelle Energie entwickelt sich natürlich über den Preis des Schlachtviehs. Der Einkaufspreis für ein Pferd liegt nahe bei Null, aber Rindfleisch ist teuer.
 
Dass bisher in Deutschland kein Eselfleisch im Rinderhack gefunden wurde, liegt wohl daran, dass die Labore keine Esel-DNA als Vergleichsmaterial haben, um das feststellen zu können.
 
Die Ursache dieses Fleischskandals liegt darin, dass es keine ausreichend geregelte Zucht gibt, um die endlose Vermehrung der Tiere eindämmen zu können. Die Pferdezucht in Europa muss hinsichtlich der Menge geregelt und eingeschränkt werden.
 
Und wem werden die Pferde untergejubelt, die gar nicht legal geschlachtet werden dürfen? Sie bekommen einfach einen neuen Chip und damit eine neue Identität.
 
Wo sind hier die Pferdeliebhaber und Reiter? Was ist mit dem Spruch: Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde? Was für ein Glück und zu welchem Preis? Hat man nicht mitbekommen, wie sich die Zeiten ändern? Dass es erst wiederholter Fleischskandale bedurfte, um diese Perversion öffentlich zu machen? Dass man nun nicht mehr weiß, wo Tiere für Sauerbraten und wo edle Freizeitbegleiter gezüchtet werden?
 
Die Ursachen dafür, dass Pferde- und Eselfleisch in der Lasagne landen, liegen also tiefer! Und keiner sollte hier vorschnell von Schuld oder Unschuld sprechen.
 
Wenn Sie wieder einmal ein Turnier mit Pferden besuchen, dann denken Sie vor Ihrem Applaus daran, wie viele Fohlen in der Wurst  verschwinden, damit Ihnen anschließend edle Ausnahmepferde präsentiert werden können.
 
Stoppt die ungeregelte Vermehrung!
 
Alexander Aretz

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Kommentare: 2
  • #1

    Andrea (Freitag, 26 April 2013 10:33)

    Sie haben vollkommen Recht! Nicht bei den Schlachtern und Händlern des Fleisches muss angesetzt werden, sondern viel eher in der unsäglichen Kette! Schon bei der "Produktion" von Fohlen beginnt der Kreislauf!

  • #2

    Hans Peter (Samstag, 27 April 2013 14:08)

    Apropos Reitsport!

    Ein Pferd springt nur wenn es in Panik ist oder in Panik versetzt wird. Nirgends ist Gerte, Peitsche Kandarre und Sporen so beliebt wie bei Reitern!
    In der Spitzenreiterei hat ja nun auch leider schon das Doping Einzug gehalten (siehe Griechenland)
    Für mich hat Pferdehaltung nicht immer etwas mit Tierliebe zu tun!!!