Irakischer Esel in die USA geholt
(dapd). Es hat 37 Tage und eine Gruppe zu allem entschlossener Tierliebhaber gebraucht, aber ein irakischer Esel ist nun in den USA. Die "Operation Donkey" hat rund 40.000 Dollar (30.000 Euro)
gekostet, die von Spendern aufgebracht wurden, berichtete der Organisator des 11.000-Kilometer langen Transfers, Thomas Crisp von der Gesellschaft zur Prävention von Grausamkeit gegen
Tiere.
Die ungewöhnliche Geschichte von "Smoke The Donkey", dem rauchfarbenen Esel, beginnt im Sommer 2008 im Stützpunkt Takaddum der US-Marineinfanterie westlich von Falludscha. Der Vierbeiner, der
einmal einem unaufmerksamen Soldaten die Zigarette stibitzte und aufaß, wurde geliebtes Maskottchen der Marines. Als die Einheit 2009 die Region verließ, übergaben sie ihn in die Obhut eines
Scheichs.
Doch der inzwischen pensionierte Oberst John Folsom konnte das Grautier nicht vergessen. Täglich war er mit "Smoke" spazieren gegangen und hatte eine besondere Beziehung zu ihm aufgebaut. Er habe
sich nicht damit abfinden können, den Esel zurückgelassen zu haben, sagte Folsom am Samstag, dem Tag, an dem er "Smoke" in den USA abholte.
Folsom hatte sich in den Kopf gesetzt, den Esel als Therapie-Tier ins Land zu holen. Er ist Vorsitzender einer Hilfsgruppe für Soldatenfamilien, Wounded Warriors Family Support. Doch vor "Smokes"
Reise waren etliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Da war zuerst der Scheich, der ein großes Geschäft witterte und 30.000 Dollar für den Esel forderte. Die Forderung ließ er schließlich fallen. Dann war da jede Menge Bürokratie - Bluttests,
Gesundheitsbescheinigungen, Zollformulare, landwirtschaftliche Vorschriften und Transportbedingungen im Flugverkehr.
Dabei half Crisp. "Die Leute können nicht glauben, dass man so weit für einen Esel geht, weil Esel in diesem Teil der Welt ganz unten in der Ansehensskala stehen", erklärt er. "Esel werden nicht
als Gefährten gesehen, sondern als Arbeitstiere."
Nachdem "Smoke" in die Türkei ausgereist war, ging es von dort drei Wochen nicht weiter. Der US-Botschafter in Ankara schaltete sich ein, zeitweise ließ er sich täglich über die "Operation
Donkey" unterrichten.
Allein fast 20.000 Dollar für den Flug
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